Sardinien mit dem eigenen oder gemieteten Fahrzeug zu erkunden ist äußerst empfehlenswert, auch wenn sich einige attraktive Ziele nur zu Fuß oder über kleine Wanderungen erreichen lassen.
Planen Sie genügend Zeit für Ihre Fahrten ein, denn die Straßen sind kurvig, bergig, und selten schnell zu befahren. Im Durchschnitt werden Sie unter 50 km/h fahren, auch wenn die Straßen überwiegend von sehr guter Beschaffenheit und gut ausgebaut sind. Nehmen Sie sich Zeit und achten Sie auf das Umland, es gibt viel zu sehen, auch von den Straßen. Braune Schilder am Straßenrand weisen auf teils versteckte Sehenswürdigkeiten hin, die während einer kurzen Pause auf dem Weg zum eigentlichen Ziel entdeckt werden wollen.
Die Italiener und Sarden fahren entgegen aller Gerüchte zügig oder auch schneckenlangsam, aber nicht rücksichtslos oder aggressiv. Lassen Sie einen schnelleren Fahrer vorbei, und überholen Sie langsame Autos nur an übersichtlichen Stellen, dann werden Sie Ihr Ziel immer entspannt erreichen. Die Hupe wird gerne zur Begrüßung und zur Warnung an unübersichtlichen Stellen genutzt. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn in einer engen Gasse entspannt ein kleines Schwätzchen aus dem Seitenfenster mit dem Bekannten auf dem Gehweg gehalten wird, währen dahinter 10 Autos geduldig warten. Hier wird nicht gehupt, und man kann von der entspannten Mentalität sicher etwas mit nach Hause nehmen.
Bei der Anreise mit dem eigenen PKW kommen neben der Fährpreise noch teils erhebliche Mautgebühren hinzu. Über die Schweiz führt der Weg durch den St. Gotthard-Tunnel, über Österreich durchqueren Sie die Alpen über den Brenner. Planen Sie Staus und Wartezeiten bei der Anreise ein, Sie sollten idealer Weise mindestens 2 Stunden vor Abfahrt der Fähre den Hafen erreicht haben.
Auf Sardinien selbst gibt es bisher noch keine Mautgebühren.
Tiere und Busse haben Vorfahrt auf Sardinien. Rechnen Sie immer und Überall mit Schafen, Ziegen und besonders auch Kühen auf der Straße, die gerne auch einmal nachts hinter einer Kurve auf der noch warmen Straße liegen. In vielen Städten gibt es keine Bürgersteige, die Fahrbahn gehört den Fußgängern und Fahrzeugen gleichermaßen.
Die Verkehrsregeln sind denen in Deutschland und anderen europäischen Ländern sehr ähnlich. Es empfiehlt sich die Regeln genauestens zu beachten, denn die italienischen Bußgelder sind mitunter empfindlich hoch, und es gibt reichlich Kontrollen.
Innerhalb geschlossener Ortschaften gelten für PKW und Motorrad 50 km/h, außerhalb 90 km/h. Für Sardinien gibt es auch keine anderen Geschwindigkeiten, denn es gibt weder offizielle Schnellstraßen, noch Autobahnen, auch wenn man es aufgrund der vierspurigen Straßen vermutet!
Gäbe es Autobahnen, gäbe es auch Mautgebühren wie in Italien – freuen Sie sich über die kostenlose Nutzung des gut ausgebauten Straßennetzes auf Sardinien. Die Staatsstraßen beginnen immer mit SS (Strada statale), kleinere Straßen mit SP.
Wie Sie leicht erkennen können, gibt es viel Spielraum bei den Bußgeldern. Halten Sie sich also besser an die Vorschriften.