Nuoro vom Monte Ortobene
Mit rund 37.000 Einwohnern zählt die Hauptstadt der Barbagia noch zu den größeren Städten Sardiniens.
Sie liegt im Landesinneren, die Stadt hat sich erst nach Ihrer Ernennung zur Hauptstadt richtig entwickelt. Allerdings erinnern die betonklotzartigen Häuser kaum noch an das ursprüngliche Dorf „Nugoro“.
Interessant ist der Blick auf die Stadt bei der Anfahrt aus dem Osten. Von der kurvigen Straße sind farblich auffällige und abenteuerlich in den Berg gebaute Häuser zu sehen. Die Einkaufsmeile der Stadt ist eindeutig der Corso Garibaldi, neben einigen kleineren Kirchen bietet sich noch die Besichtigung der dreischiffigen Kathedrale Santa Maria della Nerve aus dem 19. Jh. an. Die Piazza Vittorio Emanuele ist ein schöner Platz unter großen Pinien, hier versammelt sich gerne die Jugend von Nuoro.
Auffallend viele Literaten und Künstler Sardiniens haben in Nuoro das Licht der Welt erblickt. Das in ganz Sardinien berühmt berüchtigte Gefängnis der Stadt ist noch ein Zeuge aus der Zeit um 1960, als von Nuoro ausgehend die Banditen in der Barbagia gejagt und vertrieben wurden.
Interessant sind einige Museen in der Stadt, besonders das Museo della Vita e delle Tradizioni Popolari Sarde, in dem neben landestypischen Trachten und Schmuck auch schöne Produkte der sardische Handwerkskunst ausgestellt sind. Besonders erwähnt sei hier die Ausstellung der Brotbackkunst, eine einzigartige Sammlung von kunstvoll modellierten Backwaren.
Erlöser Rendentore
Bekannt ist der Monte Ortobene mit der großen Bronzestatue des Erlösers Rendentore, hoch oben auf dem 935m hohen Berg vor Nuoro, zu dem sich eine 7km lange Serpentinenstrasse hinaufschlängelt. Einige Ausflugslokale und schattige Picknickplätze machen den Berg zum beliebten Ziel für Einheimische und Touristen. Die einmal im Jahr stattfindende farbenfrohe Prozession Sagra del Redontore“ führt zum Berg hinauf, und bei der Bronzestatue wird anschließend traditionsgemäß eine Messe abgehalten.